Risiko Digitaler Euro

Nachdem der Euro und andere Währungen der steigenden Inflation nicht standhalten konnten, sollen digitale, zentral verwaltete Währungsformen die Lösung darstellen. Doch zu welchem Preis für uns alle?

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Von den Zentralbanken als technologisches Allheilmittel gefeiert, für die Bürger schon bald ihre Totalüberwachung?

Risiko Digitaler Euro

 

Seit längerem läuft auch in der Europäischen Union das Projekt, die Gemeinschaftswährung EURO zu digitalisieren. Derzeit arbeitet man in 120 Ländern der Welt an entsprechenden Vorhaben; u.a. in Großbritannien, wo man gerade die gesellschaftliche Akzeptanz einer solchen Einführung prüft. Das Produkt solcher Vorhaben wird international als Central Bank Digital Currency (CBDC) bezeichnet.

 

Testphase

Länder wie z.B. Schweden haben ihre digitale Krone schon in einer Testphase eingeführt in China existiert der E-Yuan schon seit 2020. Die Einführung der CBDC bei uns steht offenbar unmittelbar bevor. Über den aktuellen Stand der Zentralbankwährungen weltweit gibt uns die US-Lobby-Organisation Atlantic Council auf ihrer Webseite Auskunft.

Derzeitige Implementierung

Mittlerweile haben sich die ersten Staaten über ein gemeinsames Vorgehen zum grenzüberschreitenden Austausch von Zentralbank-Währungen geeinigt. Die Notenbanken von Hong Kong, Thailand, den Vereinigten Arabischen Emiraten und China haben über ein gemeinsames Netzwerk (mBridge) die Strukturen dafür geschaffen, ihre jeweiligen Digital-Währungen in den Zahlungsraum der anderen Teilnehmer-Staaten schicken und fremde Währung empfangen zu können. Den Startschuss dafür eröffneten die Vereinigten Arabischen Emirate am 29.01.24 mit einem Transfer von E-Dirham im Wert von 13,6 Mio. Dollar an China.Doch was bedeutet eine solche Digitalisierung für uns?

Banken wg. Zentralisierung bald überflüssig

Zunächst bedeutet es (im Falle des EURO), dass die Europäische Zentralbank (EZB) diese neu geschaffene Form zentral in ihren Systemen führt und ausgibt, ohne dafür weiterhin private Geschäftsbanken zu benötigen. Das heißt, die üblichen Banken, wie wir sie kennen, werden bald der Vergangenheit angehören.

Das noch übrig gebliebene Bargeld wird parallel dazu immer mehr aus dem Umlauf genommen und nicht wieder durch neues ersetzt.

 

Digitale umfassende Kontrolle

Doch viel entscheidender: Mit den für die Digitalisierung neu installierten Protokollen (Blockchain-Technologie) können sämtliche Daten, die man für nötig hält, mitgespeichert werden. Damit werden bei weitem mehr Daten über jeden einzelnen erfasst, als wir durch unsere heutigen Transaktionen ohnehin schon preisgeben. Künstliche Intelligenz dürfte beim Sammeln und Zusammenfügen eine vorherrschende Rolle spielen, wie wir von Seiten des Internationalen Währungsfonds (IWF) schon jetzt erfahren. Was dies alles für unsere Bürgerrechte bedeutet, können wir nur erahnen.

Fakt ist: Der Digital-Euro wird nach dem Willen Christine Lagardes ab dem 01.07.2024 voll funktionsfähig sein. Durch die nicht mehr aufzuhaltende Digitalisierung der Währungen in Form von zentral gesteuerten CBDCs werden unser Zahlverhalten, alle unsere Käufe sowie Gewohnheiten u.v.m. vollständig zentral erfasst und dadurch gläsern. Ein Recht auf Privatheit ist damit endgültig passe‘.

 

Handelsblatt: Digitaler Euro soll gesetzliches Zahlungsmittel werden

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Agis Thiede
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